Handlungsmaxime unserer Arbeit

Wir orientieren uns grundsätzlich an der wichtigen Handlungsmaxime des Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung (vgl. § 8a KICK, Wiesner, R. , SGB VIII KJHG, 3. Auflage 2006). Wir arbeiten eng mit den öffentlichen Trägern der Jugendhilfe zusammen, um ein hohes Schutzniveau für die mit uns zusammenarbeitenden Familien und Klienten zu erreichen. Eine eigene Meldekette bei möglichen Anhaltspunkten sichert in unserer Einrichtung alle Folgehilfen.

Leitlinie I.: Wirkungsorientierung der Hilfen

IPSO gestaltet seine Hilfen im Zusammenspiel mit den AddressatInnen und dem Jugendamt wirkungsorientiert: Unter Wirkungsorientierung verstehen wir das Zustandekommen beobachtbarer Effekte bei den Klienten. Diese Effekte kennzeichnen sich zum Beispiel durch Zustandsverbesserungen, – stabilisierungen oder die Verlangsamung von Zustandsverschlechterungen bei den betroffenen Menschen. Weitere Orientierung geben uns die durch die Familien, bzw. betroffenen Personen geäußerten Fortentwicklungen / Änderungen der Zielvorstellungen als auch das dialogische Konzept unserer Arbeit

Leitlinie II.: Dialogisches Konzept

Basierend auf einem dialogischen Konzept Sozialer Arbeit möchten wir der Gefahr begegnen, dass sozialpädagogische Prozesse auf Grund vorverurteilender Wertmaßstäbe oftmals bereits im Vorfeld verhindert werden und arbeiten daher mit einem aktiven Programmkonzept, d.h. wir setzen auf Begegnung, Dialog und Prozess. Die Klienten sind somit Hauptakteure einer zeitlich begrenzten, partnerschaftlichen Aufgabenkonstruktion.

Leitlinie III.: Lebensweltorientierung

Das Konzept Lebensweltorientierung stellt für uns den Rahmen unserer pädagogischen Arbeit dar. Dieser Rahmen ist klientenorientiert-sozialräumlich und von Alltags- und Altersnähe geprägt. In diesem Rahmen arbeiten wir mit verschiedenen Methoden, die an die jeweilige Situation angepasst werden. Ein ständiges Reflektieren des Hilfeprozesses im Hinblick auf die Fragen „Wo stehen wir mit dem Klienten?“ und „Wo wollen wir gemeinsam mit dem Klienten hin?“ ist selbstverständlich in unserer Arbeit. Wir respektieren die Würde und die Individualität eines jeglichen Klienten. Wir respektieren jedwede Lebenskonstellation, der wir professionell begegnen. Wir gehen davon aus, dass nur durch die Akzeptanz von realen Lebenssituationen Handlungs- und Gestaltungsspielräume eröffnet werden können. Daraus ergeben sich Möglichkeiten des Kontaktes und der Begegnung, die durch eine größere Leichtigkeit und Lebendigkeit gekennzeichnet sind. Respekt vor der Ablehnung und Zurückhaltung gegenüber Hilfeangeboten tragen dazu bei, bei vielen dieser Familien überhaupt einen Zugang zu ermöglichen. Indem ihre Skepsis in Bezug auf Hoffnungen und Enttäuschungen berücksichtigt wird, gelingt es so dennoch, sie relativ schnell für eine Zusammenarbeit zu gewinnen. Es gilt, die Familien in ihren vorhandenen Sichtweisen und Haltungen wohlwollend herauszufordern, um ihnen so (neue) Zugänge zu bisher verdeckten Ressourcen und Fähigkeiten zu ermöglichen. Aus diesem Prozess heraus versuchen wir „gangbare Wege im unwegsamen Alltagsgelände“ zu finden und diese gemeinsam mit der Klientel zu begehen, um soziale Situationen zu verbessern.

Leitlinie IV.: Systemischer Ansatz

Alle Mitarbeiter von IPSO sehen den Klienten nicht als „krankes“ Individuum, sondern als Teil eines Systems, das als Ganzes mit in Betracht gezogen wird.

Im Kontext dieses Systems hat der Klient möglicherweise eine für das System sinnvolle Funktion übernommen.

Die Perspektive wird somit gewechselt: der Klient empfindet diese neue Sichtweise meist als Entlastung und neue Wege der Hilfeleistung eröffnen sich.

Dies schafft eine neue Art des Vertrauens auf der Seite des Klienten. Im Vordergrund steht nicht die Veränderungsarbeit am Individuum, sondern am System, was die Nachhaltigkeit der Hilfe erhöht.

Wir legen den Fokus auf die Offenlegung der Ressourcen in diesem System und arbeiten vorrangig lösungsorientiert.

Leitlinie V.: Gender Mainstreaming

… als wichtiger Aspekt in unserer Arbeit, der sicherstellt, dass alle Geschlechter gleichermaßen und von Anfang an

  • an allen Planungen,
  • unserer Konzept- und Prozessgestaltung
  • sowie an unserer Steuerungsverantwortung

ausdrücklich miteinbezogen werden.

Wir wollen hierdurch unseren Beitrag zur weiteren Gleichstellung von Frauen und Männern leisten, um diese effektiv mit verwirklichen zu können.